„Tu was, bevor ES passiert!“ – Weil Gewalt keine Privatsache ist!

Dachverband

23/11/2022

Die Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen wollen die Bevölkerung zur Zivilcourage ermutigen. „Tu was, bevor ES passiert!“ ist das Motto der heurigen Roundtable-Kampagne im Zuge der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“.

Im gesamten November werden an 48 ÖBB-Bahnhöfen und dort 93 Standorten steiermarkweit aussagekräftige Plakate hängen. Interessierte Betrachter*innen des Plakates können mittels des darauf befindlichen QR-Codes direkt auf die Seite des neu gegründeten Dachverbandes der steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen gelangen, auf welcher sich derzeit schon auf der Einstiegseite ein Leitfaden zum Thema befindet. Zusätzlich bieten alle 10 Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen im Zeitraum November und Dezember in ihren Regionen Veranstaltungen zum Thema „Zivilcourage stärken“ an. Diese Veranstaltungen richten sich insbesondere an Multiplikator*innen und engagierte Personen, um die Wirkung der Aktionen zu verstärken.

Die Zündschnur brennt!

Auf den Plakaten und Flyern der Kampagne ist nicht ohne Grund eine brennende Zündschnur zu sehen. Dies ist ein Symbolbild dafür, dass Gewalt explosiv ist. Es gilt für uns alle keine Zeit zu verlieren und den betroffenen Personen zur Seite zu stehen. Schließlich sind 20 Prozent der Frauen ab ihrem 15. Lebensjahr von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Sogar jede 3. Frau musste seit ihrem 15. Lebensjahr eine Form von sexueller Belästigung erfahren. Ebenso jede 3. Frau hat schon einmal in einer Partnerschaft psychische Misshandlung erlebt. (Zahlen laut European Union Agency for Fundamental Rights, Gewalt gegen Frauen: eine EU-weite Erhebung. Ergebnisse auf einen Blick (2014) https://fra.europa.eu/de/publication/2014/gewalt-gegen-frauen-eine-eu-weite-erhebung-ergebnisse-auf-einen-blick) Die Spitze des Eisbergs markieren (mit Stand 17.10.2022) 28 mutmaßliche Femizide im Jahr 2022 in Österreich. (Laut Autonome Österreichische Frauenhäuser, Gewalt an Frauen in Österreich: Stand Oktober 2022, https://www.aoef.at/index.php/zahlen-und-daten)

Zivilcourage darf kein Fremdwort sein!

Gewalt an Frauen und Mädchen hat viele Formen. Zivilcourage auch. Jede Person kann daher im Rahmen ihrer Möglichkeiten Mut beweisen und Hilfe leisten. Die Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen geben Tipps für Zivilcourage. Diese Tipps können wir befolgen, wenn wir einen Verdacht haben, oder sogar Zeug*innen von Gewalt werden.

Beispielsweise ist es wichtig, auf sein Bauchgefühl zu hören. Dennoch sollte man aber nicht zu lange zögern, bevor man tätig wird. Eine gute Idee ist es auch, sich Rat bei Expert*innen zu holen und der betroffenen Person Unterstützung anzubieten. Man sollte der betroffenen Person gegenüber Verständnis zeigen, aber keinen Druck auf sie ausüben. Jede Person sollte darauf achten, ihre eigenen Grenzen zu wahren. In Notsituationen muss die Polizei verständigt werden. Auch das ist eine Form von Zivilcourage. Hier sind die Tipps der Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen zu finden: https://frauenberatung-steiermark.at/

Regionale Veranstaltungen zum Thema „Zivilcourage“

Die Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen wissen, dass der menschliche Austausch ein wichtiges Mittel ist, um Zivilcourage zu stärken. Steiermarkweit werden daher Veranstaltungen zum Thema „Zivilcourage“ ausgerichtet.

Es gibt Onlineveranstaltungen, die einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind, ebenso wie Round Tables, welche vor allem für ortsansässige Expert*innen gedacht sind. Auch in Schulen und Kindergärten gibt es Veranstaltungen, um das pädagogische Personal für den Umgang mit dem Thema „Gewalt“ zu sensibilisieren.

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