„Tu was, bevor ES passiert!“ – Weil Gewalt keine Privatsache ist!

Greta Pomberger

14/11/2023

Steiermark (November 2023) – Die Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen wollen die Bevölkerung zur Zivilcourage ermutigen. „Tu was, bevor ES passiert!“ ist auch heuer das Motto der Roundtable-Kampagne im Zuge der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“.
Im gesamten November werden in der Steiermark Plakate mit aussagekräftigen Motiven hängen. Interessierte Betrachter*innen des Plakates können mittels des darauf befindlichen QR-Codes direkt auf die Seite des Dachverbandes der Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen gelangen und sich dort über „Zivilcourage“ und Hilfsangebote informieren. Zusätzlich bieten alle 10 steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen im Zeitraum November und Dezember in ihren Regionen Veranstaltungen zum Thema „Zivilcourage stärken“ an. Diese Veranstaltungen richten sich insbesondere an Multiplikator*innen und engagierte Personen, um die Wirkung der Aktionen zu verstärken.

Die Zündschnur brennt!

Auf den Plakaten und Flyern der Kampagne ist nicht ohne Grund eine brennende Zündschnur zu sehen. Dies ist ein Symbolbild dafür, dass Gewalt explosiv ist. Es gilt für uns alle, keine Zeit zu verlieren und den betroffenen Personen zur Seite zu stehen. Schließlich sind 20 Prozent der Frauen ab ihrem 15. Lebensjahr von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Sogar jede 3. Frau musste seit ihrem 15. Lebensjahr eine Form von sexueller Belästigung erfahren. Ebenso jede 3. Frau hat schon einmal in einer Partnerschaft psychische Misshandlung erlebt (Zahlen laut European Union Agency for Fundamental Rights, Gewalt gegen Frauen: eine EU-weite Erhebung. Ergebnisse auf einen Blick (2014)). Die Spitze des Eisbergs markieren (mit Stand 25.10.2023) 25 mutmaßliche Morde an Frauen im Jahr 2023 in Österreich. (Laut Autonome Österreichische Frauenhäuser, Gewalt an Frauen in Österreich: Stand Oktober 2023)

FÜR Zivilcourage – GEGEN Gewalt

Gewalt an Frauen und Mädchen hat viele Formen – Zivilcourage aber auch. Jede Person kann daher im Rahmen ihrer Möglichkeiten Mut beweisen und Hilfe leisten. Die Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen geben auch dieses Jahr wieder Tipps für Zivilcourage. Diese Tipps können wir befolgen, wenn wir einen Verdacht haben, oder sogar Zeug*innen von Gewalt werden.
Beispielsweise ist es wichtig, auf sein Bauchgefühl zu hören. Dennoch sollte man aber nicht zu lange zögern, bevor man tätig wird. Eine gute Idee ist es auch, sich Rat bei Expert*innen zu holen und der betroffenen Person Unterstützung anzubieten. Man sollte der betroffenen Person gegenüber Verständnis zeigen, aber keinen Druck auf sie ausüben. Jede Person sollte darauf achten, ihre eigenen Grenzen zu wahren. In Notsituationen muss die Polizei verständigt werden. Auch das ist eine Form von Zivilcourage. Hier sind die Tipps der Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen zu finden ›

Regionale Veranstaltungen zum Thema „Zivilcourage“

Die Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen wissen, dass der menschliche Austausch ein wichtiges Mittel ist, um Zivilcourage zu stärken.
Anny Lori Sperl als Obfrau des Vereins dazu:
„Es kann mich, dich, ihn oder sie treffen. Was kann jeder von uns beitragen? 16 Tage gegen Gewalt rückt Zivilcourage in den Vordergrund. “ Zivilcourage“ kommt von „civis“ – übersetzt „Bürger“ und „courage“ – „Mut“. Es meint, dass Menschen Mut haben, bei Konflikten einzugreifen und zu helfen. Zeig auch DU Zivilcourage und setzt dich für Rechte und Werte anderer ein.“ Die steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen treiben Information, Aufklärung und Stärkung von Zivilcourage voran und sind in den Regionen deine/Ihre erste Anlaufstelle, um unterstützen, zuhören, Hilfe anbieten zu können. Und es braucht auch da die strukturelle Absicherung der regionalen steirischen Frauen -und Mädchenberatungsstellen.“

Steiermarkweit werden daher Veranstaltungen zum Thema „Zivilcourage“ ausgerichtet. Dazu werden die Flyer zur Kampagne verteilt. Ein besonderes Highlight sind dieses Jahr auch Buttons, die den Teilnehmer*innen der Veranstaltungen angeboten werden.

Mit diesen Buttons setzen die Träger*innen ein klares Zeichen gegen Gewalt.

Es gibt dieses Jahr sogar auch Kunstaktionen wie eine Theateraufführung. Aber auch das pädagogische Personal und Schüler*innen werden mit Workshops für das Thema „Gewalt“ sensibilisiert. Dazu gibt es die bewährten Round Tables, welche vor allem für ortsansässige Expert*innen gedacht sind.

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