Ein paar Geschichten von Schwarzen Frauen*, die unsere Welt verändert haben
Der Februar ist der Black History Month! Daher erzählen wir euch, wie bestimmte Schwarze Frauen* Geschichte geschrieben haben. Bitte vergesst nicht, dass dies nur exemplarische Geschichten sind und es weit mehr Schwarze Frauen* gibt, die großartiges geleistet haben und ebenso Sichtbarkeit verdienen.
ROSA PARKS, 1955
Rosa blieb mutig auf ihrem Platz in einem Bus in Montgomery, Alabama sitzen, als sie von einem weißen Busfahrer aufgefordert wurde, ihn an einen Weißen abzutreten. Die Folge: Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten erklärte wenig später Montgomerys diskriminierendes Bussystem für illegal.
KATHERINE JOHNSON, 1960er
Katherine war Mathematikerin. Sie arbeitete für die Nasa. Sie berechnete die Umlaufbahn für die Raumfahrtmission Apollo 11 & leistete damit einen entscheidenden Beitrag zur 1. erfolgreichen Mondlandung. 2015 erhielt sie dafür die Freiheits-Medaille des Präsidenten. Das ist die höchste zivile Auszeichnung der USA.
HALLE BERRY, 2002
Halle Berry wird bei der 74. Verleihung der Oscars als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Sie ist damit die erste Schwarze Schauspielerin, die den Oscar in einer Hauptkategorie gewinnt.
IESHIA EVANS, 2016
Im Juli 2016 wurden innerhalb von 48 Stunden die beiden Schwarzen Alton Sterling & Philando Castile bei Polizeieinsätzen umgebracht. Ieshia stellte sich bei einer Demonstration in Baton Rouge, Louisiana, still und gewaltlos schwer bewaffneten Polizisten entgegen.
HARRIET TUBMAN, 1849
Harriet war Fluchthelferin. 1849 gelang es ihr sich selbst aus der Sklaverei zu befreien & zu fliehen. Unter dem Codenamen “Moses” kehrte sie später öfter in die US-amerikanischen Südstaaten zurück, um während der Sezessionskriege (1861–1865) anderen versklavten Menschen bei der Flucht in die Nordstaaten & nach Kanada zu helfen. Sie ermöglichte so über 100 Menschen ein Leben in Freiheit.
KIMBERLÉ CRENSHAW, 1959-dato
Kimberlé Crenshaw ist die Begründerin des intersektionalen Feminismus. Intersektionalität beschreibt, wie verschiedene strukturelle Diskriminierungsformen, zum Beispiel aufgrund des Geschlechts, der sozialen Klasse, körperlicher Merkmale oder etwa der Zuschreibung einer ethnischen Herkunft, zu einer Mehrfachdiskriminierung führen können.
MARSHA P. JOHNSON, 1969
Marsha P. Johnson war eine US-amerikanische trans* Aktivistin, Drag & Sexarbeiterin. Am 28. Juni 1969 war sie in einer queeren Bar in New York City, als die Polizei dort eine Razzia durchführte. Es folgten Proteste, die der Beginn der LGBTQIA-Bürgerrechtsbewegung in den USA waren. Gemeinsam mit Sylvia Rivera gründete Johnson unter anderem eine Organisation, die obdachlose trans* Personen unterstützte.
AUDRE LORDE, 1992
Audre Lorde wurde 1934 in New York City geboren. Sie war Autorin und Aktivistin. Zwischen 1984 – 1992 arbeitete sie teilweise in Berlin & traf dort auf afrodeutsche Schriftstellerinnen wie May Ayim & Katharina Oguntoye. Ihre Zusammenarbeit und das daraus entstandene Buch “Farbe bekennen” von 1992 gilt als einer der wichtigsten Anstöße für die afrodeutsche Frauenbewegung in Deutschland.
Dr. in SHIRLEY ANN JACKSON, 1946-dato
Dr. Shirley Ann Jackson ist Physikerin. Sie war die erste Schwarze Frau, die am Massachusetts Institute of Technology ihren Abschluss machte. Sie hat viele Technologien mitentwickelt, die unseren Alltag prägen. Ihre Studien machten beispielsweise die Entwicklung von Glasfaserkabeln, Faxgeräten & der Anrufer*innenerkennung möglich.
TONI MORRISON, 1993
Toni Morrison war Schriftstellerin. Ihr erstes Buch war “The Bluest Eye”. Darin wünscht sich ein Schwarzes Mädchen nichts sehnlicher, als blaue Augen zu haben. Morrison sagt, es sei das Buch gewesen, dass sie selbst immer habe lesen wollen. Sie schrieb es als alleinerziehende Mutter in der Früh vor ihrem Lohnarbeitsjob. Sie war die erste afroamerikanische Autorin, die 1993 den Literaturnobelpreis erhielt.
JOSÉPHINE BAKER, 1963
Joséphine Baker wurde als Tänzerin im Paris der 1920er-Jahre bekannt. Sie erfuhr schon in frühen Jahren sexualisierte Gewalt & den Rassismus der US-amerikanischen Gesellschaft. Beim Marsch auf Washington 1963, einem Höhepunkt der US-Bürgerrechtsbewegung, war sie neben Martin Luther King eine der Hauptredner*innen.
MARY CHURCH TERRELL, 1919
Mary Church Terrells Mutter war versklavt & ihr Vater war Sohn einer versklavten Frau & ihres weißen Besitzers. Terrell machte als eine der ersten Schwarzen Frauen in den USA einen Universitätsabschluss. Ihr Leben lang engagierte sie sich für Bildung und Gleichberechtigung der afroamerikanischen Bevölkerung der USA & für die Rechte von Frauen – insbesondere das Frauenwahlrecht, das 1919 beschlossen wurde.