Auch hier beginnen wir mit einer Definition des Begriffs. „Misogynie“ ist ein zentraler Teil sexistischer Vorurteile sowie Ideologien und ist daher eine wichtige Grundlage für die Unterdrückung von Frauen in männlich dominierten Gesellschaften. Misogynie manifestiert sich auf vielfältige Weise, von Witzen über Pornografie bis hin zur Beförderung eines Empfindens von Selbstverachtung von Frauen und ihren eigenen Körper.“[1]
Internalisierte Misogynie bedeutet einfach, dass Menschen in unserer Gesellschaft Misogynie mehr oder weniger bewusst verinnerlicht haben. Diese Glaubenssätze gilt es sich bewusst abzugewöhnen- auch von Frauen, die davon genauso betroffen sind. Das kommt auch nicht von ungefähr. Schließlich werden Menschen von klein auf darauf gedrillt, dass überall vor allem männliche Personen zuhauf repräsentiert werden. Weibliche Personen müssen sich daher stärker durchsetzen, für sie sind weniger Plätze in den ersten Reihen des Lebens vorgesehen. Und wenn, dann erfahren sie dies schon aufgrund des Marketings von Produkten, Tätigkeiten, Hobbies, Events usw. So kommt es auch zu Konkurrenzkämpfen und enormen persönlichen Druck. Wer ist die Schönste, klügste, lustigste und vor allem „nicht wie andere Frauen/Mädchen“? Die Folge: Mädchen und Frauen werden ihr gesamtes Leben über miteinander verglichen und sollten am besten nicht in das männlich abgesteckte Territorium treten. Ansonsten werden sie von anderen Personen abgestraft und dafür ist die antrainierte internalisierte Misogynie verantwortlich.
Wenn dir die internalisierte Misogynie bei dir selbst oder bei anderen Menschen auffällt, dann hinterfrage diese auffälligen Gedanken. Frag dich, warum diese Frau oder Situation mit einer Frau solche negativen und unsachlichen Gedanken in dir oder anderen Personen hervorruft und bringe dich selbst dazu, diese Gedanken abzuschalten und in positive Gedanken umzuändern.
[1] The Blackwell Dictionary of Sociology: 2000.