Anhand der Gender Pay Gap wird die Benachteiligung von Frauen im Erwerbsleben und wie sich dies auf deren finanzielle Existenz auswirkt, deutlich. Aus diesem Grunde wurden die drei Aktionstage „Equal Pay Day“, „Equal Pension Day“ und der „Equal Care Day“ international ins Leben gerufen.
Der „Equal Pay Day“ veranschaulicht die Gender Pay Gap und steht am Ende der unbezahlten Arbeitsperiode von 1. Jänner ausgehend. Der „Equal Pay Day“entspringt keiner Schätzung, sondern wird anhand der Daten der Statistik Austria berechnet. Aufgrund dieser individuellen Berechnung mit lokalen Daten, fällt der „Equal Pay Day“ für jede Land und in Österreich sogar für jedes Bundesland anders aus. Allgemein lässt sich aber sagen, dass der „Equal Pay Day“ in den verschiedenen Ländern rechnerisch den Tag veranschaulicht, bis zu dem oder ab dem Frauen unentgeltlich arbeiten würden, wenn sie ab oder bis zu dem Tag die gleiche Lohnsumme wie die Männer bekämen. Mithilfe der jährlichen Berechnung des „Equal Pay Day“ kann also auch gemessen werden, ob sich die Gender Pay Gap vergrößert, oder verkleinert hat im Vergleich zu den vergangenen Jahren.[1]
Der „Equal Pension Day“ ist ein ebenso wichtiger Aktionstag. Wie bereits beschrieben bekommen Frauen auch wesentlich weniger Pension als Männer. Diesen Unterschied bezeichnet man übrigens auch als „Pensionsschere“. Der „Equal Pension Day“ markiert den Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bekommen haben, wie Frauen erst bis Jahresende erhalten haben werden. Je später im Jahr dieser Tag stattfindet, desto geringer sind die Pensionsunterschiede zwischen Frauen und Männern. Insofern ist es wichtig, dass diese Unterschiede mittels dem „Equal Pension Day“ veranschaulicht und auf diese Weise von Jahr zu Jahr verglichen werden können.[2]
Der „Equal Care Day“ verdeutlicht, dass unentgeltliche und engeltliche Care-Arbeit (Fürsorgearbeit) vor allem von Frauen bewältigt wird. Der 29. Februar wurde als „Equal Care Day“ festgelegt und findet als Schalttag nur alle 4 Jahre an diesem Tag statt. An allen anderen Jahren fällt der „Equal Care Day“ auf den 1.März. Dieser Tag ist bewusst so gewählt und soll verdeutlichen, dass Care-Arbeit mehrheitlich nicht gesehen und auch nicht bezahlt wird. Männer würden etwa vier Jahre brauchen, um so viel private, berufliche und ehrenamtliche Care-Arbeit zu erbringen wie Frauen in nur einem Jahr. Frauen übernehmen nämlich 80% der Care-Arbeit (bezahlt und unbezahlt), während Männer nur 20% dieser Arbeit innehaben. Auch das veranschaulicht der Schalttag. Care-Arbeit muss gerechter verteilt werden. Sie muss als Arbeit gesehen und auch begünstigt bzw. entlohnt werden. Alle mit der Care-Arbeit einhergehenden Belastungen (auch psychisch) müssen gesehen werden. Damit dies aber endlich passieren kann, braucht es die Änderung einiger gesellschaftlicher und rechtlicher Rahmenbedingungen.[3]
[1] Quelle: https://equal-pay-day.at/-.
[2] Quellen: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/frauenserviceportal/aktuell/equal-pension-day-2022.html; https://www.oegb.at/themen/gleichstellung/geschlechtergerechtigkeit/equal-pension-day–warum-altersarmut-weiblich-ist.
[3] Quellen: https://equalcareday.de/; sowie: